Die syrische Braut

Im Film „Die syrische Braut“ entführt uns der israelische Regisseur Eran Riklis mit seinem 2004 erschienenen politisch motiviertem Drama in eine Welt, die uns ferner nicht sein könnte. Der Zuschauer findet sich in den von Israel seit Jahrzehnten besetzten Golanhöhen wieder und lernt auf eindrucksvolle, sensible und anschauliche Weise das Leben der dort ansässigen und von Krieg und Politik heimgesuchten Drusen auf einfühlende Weise kennen.

Die Syrische Braut
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Hiam Abbas, Makram J. Khoury, Clara Khoury (Schauspieler)
  • Eran Riklis (Regisseur) - Eran Riklis (Autor) - Not specified (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Im Mittelpunkt seht die junge Drusin Mona, die seit ihrer Geburt in einem kleinen, ruhigen und beschaulichem Dorf in den von Israel besetzten Golanhöhen lebt. Nun soll sie ihre Familie verlassen und in das benachbarte Syrien ziehen. Warum? Sie soll dem syrischen Film- und Fernsehstar Tallel zur Frau gegeben werden … und diese Heirat zieht mit sich, dass sie Heimatort und Familie für immer verlassen muss. Denn Politik und Krieg verbieten es zwischen Israel und Syrien zu reisen. Traurig aber wahr.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Die syrische Braut“

Authentischer Spielort, des 2004 erschienen Politdramas „Die syrische Braut“ sind die von Israel besetzten Golanhöhen; genauer: ein kleines Drusen-Dorf namens Majdal Shams. Ebenfalls wurden ausgewählte Szenen in Frankreich und Deutschland gedreht. Der wachrüttelnde Film wurde vom israelischen Regisseur Eran Riklis ins Leben gerufen und wurde zu seinem persönlichen Durchbruch und Erfolg. Immerhin wurde „Die syrische Braut“ bereits im Erscheinungsjahr von drei renommierten Filmfestivals mit einem Preis ausgezeichnet.

Diesen Erfolg haben Film und Regisseur nicht nur, aber vor allem auch der hervorragenden Besetzung zu verdanken. Hier entschied sich Regisseur und Drehbuchautor Riklis ausschließlich für palästinensische Israelis, die alleine schon aufgrund ihrer eigenen Geschichte und Persönlichkeit besonders sensibilisiert für das Thema des Filmes waren. Gespielt wird die Hauptrolle der Drusin Mona übrigens von Clara Khoury, die mit dieser Rolle ebenfalls ihren Durchbruch schaffte. Während Monas Bruder Hattem, gespielt von Eyad Shetty, die Rolle des Traditionsbrechers, der von Vater und Familie verstoßen wird, verkörpert, übernimmt Monas Schwester Amal, gespielt von Siam Abbass, die vermittelnde Rolle.

Handlung vom Film „Die syrische Braut“

Dieses komplexe Filmkunstwerk zeigt auf einfühlsame und realistische Weise das Leben der von Krieg und Politik beeinflussten Drusen in den israelisch besetzten Golanhöhen. Im Mittelpunkt des Filmgeschehens steht die eine Drusenfamilie, deren jüngste Tochter mit einem syrischen Filmstar verheiratet werden soll, den sie bislang nur aus Film und Fernsehen kennt. Doch nicht nur, dass die schüchterne, wohl aber emanzipierte Mona ihren Zukünftigen nicht kennt; die Hochzeit bringt ebenfalls mit sich, dass Mona für immer ihre Familie und Heimat verlassen muss, um mit ihrem Bräutigam in Syrien zu leben. Grund hierfür sind die politischen Verflechtungen und kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Syrien und Israel, die seit Jahrzehnten unsere politische Tagespresse dominieren.

Der Film beginnt mit dem Morgen der Hochzeit, an dem Mona sich nicht nur zur Heirat schick macht, sondern auch mit ihrer gesamten Familie ohne Bräutigam Hochzeit und gleichzeitig Abschied für immer feiert, während ihr Zukünftiger in Syrien das gleiche macht. Denn beide sollen ich zum ersten Mal erst an der Grenze treffen. Doch das Zusammenkommen von Monas Familie verläuft nicht ohne Probleme. Denn Monas älterer Bruder Hattem, der mit seiner Familie ebenfalls zum Hochzeitstag seiner Schwester anreisen möchte, wurde vor acht Jahren aus der Drusengemeinschaft verstoßen, da er eine Jüdin zur Frau nahm.

Amals Kampf um Emanzipation

Sollte sich Monas Vater Hammed mit seinem Sohn versöhnen, drohe auch ihm der Ausschluss aus der Dorfgemeinschaft. Ziemlich viel Konfliktpotential, das der Regisseur Riklis sehr gekonnt und einfühlsam in Szene zu setzen weiß. Doch damit nicht genug. Auch Monas Schwester Amal, die versucht als Vermittlerin zwischen allen Parteien zu fungieren, sorgt für Aufsehen und Furore. Denn sie will sich von ihrem Ehemann emanzipieren und ein Studium in Tel Aviv beginnen. Monas Hochzeitstag bringt keine Freude, sondern fokussiert die Probleme, die ihre Familie aufgrund von Politik, Religion und Lebensvorstellungen haben mit sich.

Doch nicht nur Familienkonflikte stehen im Fokus der „Syrischen Braut“. Schließlich geht es um eine Vermählung, der so einige Steine in den Weg geworfen werden. Die Schwierigkeiten einer solchen Vermählung zeigen sich schließlich, als Mona mit ihrer Familie im Autokonvoi an der syrisch-israelischen Grenze erscheint, um an ihren zukünftigen Lebenspartner übergeben zu werden. Denn die Einreise für die staatenlose Drusin in das benachbarte, doch verfeindete Land, ist nicht so einfach. Ihr wird nicht nur die Einreise nach Syrien verweigert, aufgrund eines israelischen Stempels in ihrem Pass. Ihr wird auch die Rückreise in ihr Dorf in den Golanhöhen verweigert. So sitzt Mona fest – auf einem Fleckchen Erde zwischen zwei verfeindeten Ländern, ihrer Familie und ihrem zukünftigen Leben. Treffender und pointierter hätte Riklis die Absurditäten bürokratischer Hürden und dummer Verbohrtheit von Grenzbeamten nicht darstellen können.

Filmkritik von „Die syrische Braut“

Die syrische Braut“ ist ein Film, der auf traurige und mitfühlende Weise nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern zu Weilen durch seine realistischen Absurditäten urkomisch wird. Es wird auf besonders anschauliche und realistische Weise gezeigt, wie Politik und Krieg lebenspraktische Auswirkungen auf das Glück eines Menschen, seiner Familie und sogar einer ganzen Dorfgemeinschaft haben kann. Dabei schafft es Riklis keine der Seiten zu verschönigen, sondern die Absurditäten der politischen Realität treffend und pointiert darzustellen. Hier werden Grenzen überschritten … und das nicht nur im realen, sondern vor allem im übertragenen Sinn.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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